We leave our homes in flames aus „Prometheus“ von Covenant


die Griffe sassen, ein Schluck Wasser, dann in die Kleidung, Kopfbinde nicht vergessen, Kettenhemd über, gegürtet durch den roten Schwertgurt mit verzinnter Schnalle und Zunge, Helm auf, den Kinnriemen konnte man auch auf dem Sammelplatz schließen, eine Hand zum Schild, die andere zum Wurfspeerbündel. Die Garnison eilte zu den Waffen.

Draussen brüllten die Unteroffiziere ihre Kommandos im Dämmerlicht, die Antretenden in Reih und Glied schemenhaft, zu Blöcken formierend. Ausrichten, die Offiziere übernahmen, ließen abrücken und mahnten zur Eile. Bogenschützen hasteten voraus an die Zinnen. Die Züge der Infanterie folgten klirrend durch dunkle Gassen, an den Türen die Bewohner aufgeschreckt und verdutzt. Während die Soldaten die Treppen zur Mauerkrone hinauf keuchten, begann die Sonne gerade zur Rechten ihren Lauf, lugten die ersten Strahlen über den Horizont. Eine Eidechse huschte in den Schatten davon, sie würde die Wärme hier nicht geniessen...

Als sich die Dunstschleier verzogen, konnte man sie in der Ferne sehen. Eine schwarze Masse von Reitern, die sich wie eine breite Walze langsam heran schob. Lanzenspitzen, Standarten mit Schweifen und Hörnern sowie eigenartige Wimpel wogten auf und nieder, darunter Lederhauben, spitze Hüte, Filzkappen und an einigen Stellen blinkten Helme auf. Gedrungene Gestalten auf kleinen Pferden kamen immer näher. Doch nur die ersten Reihen wurden sichtbar, der Rest dahinter versank gleich wieder im aufgewirbelten Staub. Da waren sie. Wir starrten auf die Schemen im Morgendunst, es waren Ungeheuer, wir wussten sie kamen aus einer anderen Welt. Die ersten Gruppen lösten sich aus der Masse, teilten sich vor Hindernissen und schwärmten aus, die Reiter dicht über die Hälse ihrer Pferde gebeugt, Tiere und Gestalten verschmolzen zu einer Bewegung, sprengten heran, nahmen Gehöfte und Schuppen im Vorfeld unter Augenschein. Qualmwolken stiegen auf, die feindlichen Kundschafter legten Sichtschutz, ein brandiger Hauch wehte herüber und dazu kam der Geruch tausender Pferdeleiber. Die letzten Handwerker des Vororts zwängten sich mit ihren Habseligkeiten gerade noch durch das Tor, bevor seine schweren Flügel dumpf krachend zugeschlagen und verriegelt wurden.

Hinter uns unterhalb der Mauer Bewegung, furchtlose Bürger halfen, brachten Lösch- und Trinkwasser, Pfeilbündel, lange Stangen zur Leiterabwehr, schleppten Körbe voll Steine, die Handgriffe waren gut vorbereitet, dem Kommandanten sei Dank. Doch die uns halfen waren in der Minderzahl, die meisten befiel lähmendes Entsetzen. Sie taten gar nichts, standen da und starrten ratlos von der staubigen Strasse herauf, konnten es nicht glauben, tief im Hinterland. Wir waren vollkommen überrascht, mit dieser Geschwindigkeit des Gegners hatte niemand gerechnet, wohl erfuhren wir von einzelnen geplünderten Städten am breiten Strom der Ister (Donau), aber die lagen weit weg ein gutes Stück im Norden. Es gab das allgemeine Verbot zu fliehen - die Lage wäre unter Kontrolle, hieß es. Was sollten wir tun? Aus dieser Falle gab es kein Entkommen. Wo steckte bloß das Feldheer? Der bärtige Bogenschütze zur Linken sprach es aus: „Der Kaiser will uns hier verrecken lassen, wir sind das Opfer, um den Marsch der Hunnen zu verlangsamen, verdammt.“ Jener spuckte im Bogen durch die Scharte. Die Hunnen. Alleine das Wort genügte und es sträubten sich die Nackenhaare. Ihr Ruf eilte ihnen mit grauslichem Schrecken voraus und der Bogner weiter: „Es sind keine Menschen, es sind Tiere, wilde Bestien mit den Pferdeleibern verwachsen. Sie können kaum gehen, trinken die Milch ihrer Stuten und fressen rohes Fleisch. Hat nicht der große Alexander gegen diese grässlichen Völker an den Pforten von Asia Festungen errichten lassen, mit hohen Mauern und ehernen Toren, um uns gegen solche Bastarde zu schützen? Gibt es keine Wächter mehr, sind die Anlagen verfallen? Dann wehe uns...“

Seltsame Geschichten, was die Griechen sich so erzählen“, dachte ich und schaute auf das Gemenge von schwarzem Qualm und Staub: „Ich bin Soldat des Kaisers, was konnte man in diesen Zeiten auch anderes tun? Viele dienten in der Armee, wir hatten Gepiden, Skiren und Goten, obwohl manche ihrer Landsleute auf Seite der Hunnen kämpften. Einer unserer Offiziere war Franke, wenn er keine Kommandos gab, sondern in seiner Mundart sprach, konnte man ihn nicht verstehen, er zog die Worte recht lang. Ich selbst stamme aus einer herulischen Sippe. Als ich selbst noch jung an Jahren war, folgte mein Vater einem Herrn der Goten und wurde treuer Vasall des Ermanarich, dem mächtigen Rex, jenem war es gleich, wer sich unter seinen Standarten scharte, Hauptsache er hielt Schwur und Wort. Es war eine glückliche Zeit, das Land groß, der Himmel weit, die Erde schwarz und fruchtbar, … wahrlich eine glückliche Zeit. Endlich hatte man die Gefilde im Land der Skythen erreicht, das man Oium hieß, weswegen die, welche vor Urzeiten von der Küste des Meeres an Hels Gefilden aufbrachen und mit großem Sehnen suchten, Unsicherheit und Gefahren erduldeten, wie es die alten Mären erzählten. Keiner erlebte es, viele Vorväter starben in der Fremde auf dem langen Zug, der immer wieder für geraume Zeit siedelnd unterbrochen wurde, bis die Ungebetenen von ungastlichen Nachbarn weiter getrieben wurden, um endlich das zu Finden, was Sänger in ihren Liedern auf der langen Wanderung beschworen hatten, damit die Hoffnung genährt ward: Eigenes Land, eine Heimstatt, eigene Erde für die Lebenden und auch für die Toten. Doch auch hier war uns nicht vergönnt die Asche von vielen Vätern in die Erde zu senken. Denn es waren nur wenige Sommer einer unbeschwerten Kindheit, bis dieser verdammt lange Winter kam, der alles veränderte. Es wollte einfach nicht warm werden. Der Schnee blieb, erst hungerte das Vieh, dann der Mensch, die Saat kam nicht auf die Felder und noch schlimmer soll es weiter östlich in den Steppen ausgesehen haben, gen Sonnenaufgang hinter dem breiten Fluß, welchen die Griechen Thanais (Don) nannten. Wir hörten von der Not der Menschen dort, doch keiner ahnte, was damit auf uns zukommen würde. Wir hatten genug mit uns selbst zu tun...“

In Abständen standen die Verteidiger an den Mauerzinnen, die meisten gebannt und den Blick nach vorn gerichtet. Ich schaute nach rechts hinüber zu Olfila, dem Goten, nur wenige Schritt entfernt. Er wendete den Kopf, erstarrte Gesichtszüge ohne jeden Ausdruck. In den Augen flackerte es irr. Wenn er das gesehen hatte, was ich einst hatte sehen müssen, dann wusste er was auf uns zu kam, wenn es dieser verdammten Brut gelang die Mauern zu überwinden und die Tore zu brechen. „Wir werden es ihnen nicht so leicht machen wie damals“, murmelte ich vor mich hin. „Zielt auf die Anführer mit den goldenen Schnallen“, rief es mir ins Gedächtnis, was der Centenarius uns eingeschärft hatte. „Die Hunnen sind nicht gepanzert, tragen lediglich Leder oder Klappenröcke. Wie die meisten Reiter ist ihre Waffe der Bogen und sie meiden den Nahkampf, ohne Anführer geben sie auf. Mit ihrer Prunksucht sind sie zu schlagen...“. Ja, die Gier nach Beute. Auch Olfila wird das namenlose Elend seiner Landsleute erlebt haben, endlose Flüchtlingstrecks, ausgeplünderte und ausgebrannte Höfe, überall Leichen, Männer, Greise, Kinder, vergewaltigte verblutete Frauenleiber, verbrannt und verstümmelt, Mensch und Vieh...

...die Verwesung, der süssliche Gestank, die Fliegen, Qualm wälzte sich vor meinem innere Auge über die staubige Straße, auf welcher die lange Reihe der zweirädigen Karren stand und ich sah den schwarzen hochgereckten dürren Arm aus dem Haufen von verkohltem Holz und schmutzigen Kleiderfetzen ragen, die Hand abgewinkelt, eigenartig verkrampfte Finger wiesen nach Westen, furchtbare Erinnerungen. Alte Männer schwer bepackt, die sich auf Stöcke stützten, weinende Kinder, manche irrten scheinbar orientierungslos umher, schrien nach ihren Müttern. Frauen mit Kiepen auf dem Rücken oder an Körben schwer tragend, versuchten sie vorwärts zu drängen, andere an ihnen vorbei, jüngere, die sich mit einem überquellenden Handkarren abmühten. Eine Greisin zog ihre Ziege am Strick hinter sich her. Streunende Hunde liefen mit, sie trotteten zu dem ein oder anderen reglosen Bündel am Wegesrand, … die Zusammengebrochenen, um die sich niemand mehr kümmerte. Eine Mutter hatte ein Neugeborenes vor sich in einem Tuch um den Hals geknotet, wiegte es leicht mit der einen Hand hin und her, an der anderen ein Junge, der aus vollem Hals plärrte. Über allem kreisten die schwarzen Totenvögel, bald hatten sie keinen Grund mehr sich mit den Hunden um den Fraß zu balgen, die Bündel am Wegesrand nahmen zu. Ich würde die Vögel ab nun hassen, die uns in großen Scharen begleiteten, auf ihren Moment warteten, sich niederließen, um dann ihr Mahl auf den Gesichtern und mit den Augenhöhlen zu beginnen. Aufgedunsene Pferdeleiber im Graben, die Hufe starr nach oben, auf der Wiese Kühe, die nicht gemolken worden waren, mit Euterbrand, niemand kümmerte sich um sie. Die Tiere brüllten den Schmerz hinaus, warum hatten die verdammten Hunnen sie nicht mitgetrieben, sie waren doch sonst so versessen darauf? Einen Flüchtlingstreck zu überfallen versprach leichte Beute, was die einen in der Schnelle zusammen gerafft mit sich schleppten, nahmen andere gerne verpackt in Empfang..., sie seien verdammt. Es gab kein Mitleid, Hunnen kannten keine Schonung, wenn sie im Beuterausch waren. Unnötigen Ballast wollten sie nicht mitschleppen und durchfüttern. Eine Ansammlung vieler Menschen auf engem Raum, der frisst eh schon alles kahl, also keine Mitesser. Was sollten sie auch mit Gefangenen? Hunnen bestellten keine Felder und die Anzahl der Sklaven als „Hütehunde“ und „Pferdeknechte“ hielten sie in Grenzen. Mit dem Leben davon kamen nur die, welche Lösegeld einbrachten und ansehnliche Frauen, versklavt, zur „Gespielin“ gezwungen, bis ihr Lebenswille gebrochen. Bestien… niemand war vor ihnen sicher. Diejenigen, welche unter Vinitharius den Kampf aufnahmen, nachdem Ermanarich nicht mehr war, starben. Der Rest floh. Alle wollten weg aus der Ebene, über die Flüße und in die Berge. Die einen trieb es auf die große Halbinsel im Süden, mit ihrem schmalen Zugang und der gebirgigen Südküste zwischen Chersonnes und Theodosia, wie die Griechen jene Orte nannten, die anderen nach Westen. Auch dort wollte alles in die Berge, das war die einzige Möglichkeit, es versprach Rettung.

Olfila mit lauter Stimme: „Brüder, das Ende der Welt ist gekommen.“ Verdutzt schauten wir hinüber. Er sagte sonst wenig und nun konnte man fast meinen, daß jemand seinen Beruf verfehlt hatte. Ich verstand nur Zusammenhangloses: „ ...tuet Buße, die Welt welkt dahin. Sie hat sich dem Greisenalter zugeneigt … das Ende ist nah … je näher, desto mehr werden Irrtümer zunehmen, wird die Ungerechtigkeit zunehmen, wird der Unglaube zunehmen...“. Er zitierte wohl recht bekannte Schreiber. „Diese Anhänger des Galiläers mit ihren fein gedrechselten Worten und immer ins Gewissen reden, das können sie“, dachte ich und blinzelte zur aufgehenden Sonne: „Ich grüße Dich“, vermutlich ein letztes Mal. Die Wärme am frühen Morgen war noch angenehm, im Gegensatz zur erwartenden Hitze des Tages. „Ungezählt waren die vielen neuen Gottheiten aus dem Orient, Ahura Mazda, Ahriman, Mithras und jetzt Christus, der vom Ende kündet. Sprechen die Anbeter dieses Galiläers nicht über ein jenseitiges Reich und das diesseitige muß weichen? Für manche von ihnen ist das Jenseits so real wie das Diesseits. Sind sie alle Selbstmörder oder erwarten den göttlichen Würgeengel, der ihrem Dasein ein Ende macht? Ich hänge dieser Lehre nicht an, zumindest nicht überzeugt, äusserlich muss man wohl, seit es der verordnete Glauben ist. Sie können sich alle an ihrem „Leidegott“ ergötzen bis zum bitteren Ende, von „Erlösung“ keine Spur, was habe ich damit zu tun?“

Hornsignale, die Massen vor uns teilten sich, der Griff um die Schildfessel fest in Erwartung des Pfeilregens, der wohl bald einsetzen musste, falls sie sofort zum Sturm ansetzen würden,... irgendwie sahen ihre Bewegungen nach einem Plan aus und verdammt … sie hatten Geschütze: „Woher in aller Welt haben diese Barbaren Onager? Und wer hat ihnen gezeigt wie man damit umzugehen hat?“ Die Kunde erreichte die erstarrten Bürger in unserem Rücken und unten auf der Straße kam alles in Bewegung. Das „Grauen“ dicht an den Toren der Stadt und nun auch noch ein Beschuss, also Brände und Zerstörung überall und kein Entkommen. Entsetzen in den Gesichtern. Man hatte nicht viel Vertrauen in unsere Verteidigungskünste. Die ersten rannten los ihre Habseligkeiten zu vergraben, andere liefen ziellos hin und her, Geschrei und Weinen, manche würden sich selbst entleiben, wenn die Hunnen auf der Mauerkrone waren, andere ihre Familien gleich mit. Das war also das Ende...







...vielleicht nicht ganz, ...

= Z E N S U R =

[hier weiter für Erwachsene]:

He Gote, hör auf hier Psalmen zu singen und komm zu mir...“, war die Stimme des Centenarius hinter uns zu vernehmen. Unsere Köpfe gingen herum und da stand er breitbeinig, schlug mit dem Stock im Takt an sein rechtes Bein. War er etwa nervös? „Ach ne, komm Du, Heruler, … wenn ich den Goten schicke, rennt er gleich in die nächste Kirche.“ Also wandte ich mich um und ging in Grußstellung. Der Hauptmann abwinkend: „Gib dem Präfekten Nachricht, daß die verdammte Brut mit Onagern kommt, eile unverzüglich zum Hauptquartier, ab mit Dir und lass die Wurfspeere hier.“ Mit einem Wisch wies er auf die Treppe und schritt selbst nach vorne, näher an die Zinnen heran. Damit war ich entlassen, eilte die Stufen hinab, bahnte mir mit dem Schild einen Weg durch die Menge auf den Gassen. In den nächsten Strassenzügen ein Hasten überall, ein Rennen, Tische fielen um, Gemüse und Obst kollerten auf den staubigen Boden, Panik hatte viele erfasst, ein = rette sich wer kann =, doch die Tore blieben zu. Geschrei, Gezeter aus einem Haus. Marodierende Banden fielen in die Wohnungen ein, Abschaum der Straße, Gesindel aus der Unterwelt der Stadt kam nun ans Licht, nahm was es konnte, bevor die Hunnen es taten. Niemand würde sie zur Rechenschaft ziehen.

Man läßt uns hier verrecken, Treue bis in die Tod, für den Kaiser? Wie treu war er mit seinen Soldzahlungen? Wäre Flucht über die Mauer eine Möglichkeit?“, ging es mir durch den Kopf und der Gedanke kam an Laya. Die Schöne mit den schmalen, leicht schräg stehenden Augen und dunkelblonden langen Haaren, dem feinen Grübchen im Kinn, wundersame Jugend strahlte sie aus. In welcher Region des Orbis sie auch immer das Licht der Welt erblickt haben mochte. Die paar Brocken Griechisch sprach sie schlecht, es war genauso wenig ihre Muttersprache, wie die meine. Meist war ihr Blick müde, ohne Feuer und kalt, doch damals beim Ausgang nach Ostern, vor ein paar Monaten, schenkte sie ein leichtes Lächeln, der Stachel traf tief. Mehrmals bei ihr geweilt, war sie nie sonderlich freundlich, tat ihre Pflicht, doch wie eigenartig schön sie war und die Begierde brannte heiß. „Würde sie mitgehen oder Alarm schlagen, mich wegen Fahnenflucht verpfeifen?“

Das Lupanar lag am gegenüber liegenden Ende der Stadt, in Konstantinopel sagte man gewöhnlich etwas anderes dazu, aber mich amüsierte die Vorstellung, daß man im Westen den Humor besessen hatte sich vorzustellen, daß die Säugerin der Stadtgründer einst eine Käufliche war. Keuchend gelangte ich an: „Wo ist Laya?“ Die rundliche Alte schaute kurz auf: „Sie hat einen Kunden, keine Zeit“ und stopfte dann weiter irgendwelche Dinge in eine Kiste. Zwei Sklaven standen im Hintergrund bereit, die Last auf sich zu nehmen. Dann hielt sie inne, nahm den Kopf zurück, sah durchdringend mit vorwurfsvollem Blick auf den in voller Rüstung vor ihr stehenden und man sah die Frage in ihrem Gesicht: „Sollte jener nicht auf der Mauer sein?“ Ich stellte den Schild ab: „Wieso ein Kunde, wo doch alles in Auflösung ist, wer läßt sich da bedienen?“, schob die Alte mit Nachdruck zur Seite, legte die Hand auf den Knauf, als die beiden Sklaven Anstalten machten sich zu regen, worauf sie leicht zurückwichen, eilte durch den dunklen Gang auf den einzigen geschlossenen Vorhang zu, schlug ihn auf und sah - den Numerarios utrosque (Zahlmeister) lang auf die Kline gestreckt, der grauhaarige Kopf weit nach hinten gebeugt, den Oberkörper mit einem Ellenbogen abgestützt. Nun riss jener die Augen auf, der Kopf schnellte herum, nahm die rechte Hand aus ihrem Haar, versuchte mich zu fassen, doch durch ihr Gewicht auf seinen Beinen langte er nicht weit. Ich sah auf ihren durchwühlten Schopf, der sich von seinen Lenden löste und fragend glotzte sie hoch, Strähnen fielen ihr ins Gesicht....




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